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Gut zu wissen

Weniger ist manchmal mehr!


Wenn in der Canna-Zucht mit Kunstdüngern gearbeite wird, ist die Dosierung nicht immer ganz einfach. Gibt man zu wenig davon, machen uns die Pflanzen über kurz oder lang darauf aufmerksam. Erhalten sie zuviel, zeigen sie auch recht bald ein beleidigtes Aussehen. Im nachstehenden Beispiel wurde einmal kurzzeitig mit der Düngergabe übertrieben und deshalb auch darauf hinweisend dokumentiert.

Eine unsachgemäße oder fehlerhafte Düngung ist mir unter anderem bei dieser Sorte unterlaufen. Es handelt sich dabei um ein ganz neues Gewächs aus Saatgut. Am 12.07.2010 erstrahle sie mit einer blitzsaubern Blüte (Foto 1) und bekam einen ordentlich Schuss von NPK-Dünger. Ihre nächstes Erblühen (Foto 2) am 25.07.2010 war daraufhin erheblich blasser mit weniger ansehnlichen hellen Streifen. Manch einer mag das zwar apart finden, aber es ist nun mal eine Stoffwechselstörung. Andere verfallen dabei womöglich gleich wieder in die Virus-Hysterie. Nun wurde für den Rest des Jahres nicht mehr gedüngt. Sechs Wochen später waren die Nährstoffüberschüsse im Boden offenbar weitestgehend abgebaut und die Pflanze blühte dann, bis in den späten Herbst hinein, ununterbrochen in gesunder und voller Reinheit (Foto 3). *Klick* auf die einzelnen Bilder, zwecks Vergrößerung.  


Regulierbare Mangelerscheinungen


Wie schon auf den Seiten
Krankheiten/Schäden und Canna Klinik darauf hingewiesen, hier noch einmal ein paar Beispiele, woraus Mangelerscheinungen resultieren können bzw. wie sie sich rechtzeitig beheben lassen. Die Ursachen sind fast immer gleich. Entweder stimmt etwas mit der Erde nicht, der Feuchtigkeit oder der Düngung. Im Herbst sind dann äußerliche Veränderungen ganz normal, weil die Pflanzen bestimmte Elemente aus den Blättern zurückziehen und als wichtige Nährstoffe für das kommende Jahr im Wurzelstock reservieren.

Exempel Nr.1 (Bodenproblem)

Um die Abbildungen vergrößert dargestellt zu sehen, klicken Sie einfach auf das jeweils von Ihnen ausgewählte Foto.

(Foto 1 und 2) Ein pH-Wert von 5 oder kleiner liegt vor. Die Erde ist viel zu sauer und muss ausgetauscht werden. Die Pflanzen machen das kenntlich durch hässliche Streifen oder kleine Punkte im Blattbereich. Ideal ist demnach ein Boden, der luftdurchlässig und locker wirkt sowie dessen pH-Wert etwa bei 6,5 liegt, also im absolut neutralen Bereich (Foto 3). Eine solche Staude fühlt sich "pudelwohl".  

Exempel Nr.2 (Nährstoffmangel)

Auf diesen vier Bildern ist die Entwicklung einer Canna-Staude zu beobachten, deren Wurzeln in handelsüblicher Blumenerde wuchsen. Die ersten Blattbildungen wären prompt wieder ein Fall für Virus-Hysteriker. Es fehlte einfach nur an Nährstoffen. Durch die Zugabe von etwas NPK-Dünger sowie Magnesium nahm die Pflanze ihren ganz normalen Weg. Normalerweise trennt man, nach einer gewissen Zeit, die schadhaften Blattgebilde vom Stängel ab. In dieser Situation wurden sie aber, zur fotografischen Dokumentation, beibehalten.  

Exempel Nr.3 (Chlorophyllabbau)

Dieser Schnappschuss wurde Mitte Oktober 2010 getätigt. Die Canna-Blätter werden langsam unrein, weil das Blattgrün allmählich entzogen und in den Rhizomen deponiert wird, als wichtiger Baustoff für das kommende Jahr. Dieser Vorgang ist aber ganz normal und wird von fast allen Pflanzen vollzogen. Erfahrungsgemäß fangen die geklonten Massenprodukte aus dem Handel bereits sehr früh damit an. Diesbezüglich konnte ich schon Beobachtungen teilweise mit Septemberbeginn realisieren.  


Canna paradox


Canna-Stauden können rasch vertrocknen, deren Rhizomballen in Töpfen, Kübeln, Kästen oder sogar im Freiland ständig im Wasser stehen, so paradox es auch klingen mag. Die Wurzeln setzten dabei auf Dauer Fäulnis an, wodurch eine Pflanze kein Wasser mehr aufnehmen kann. Die logische Schlussfolgerung ist letztendlich das Austrocknen der Blätter, wie das mir zugestellte Foto - von einer Canna-Liebhaberin - auch eindeutig dokumentiert. Es ist deshalb stets sehr wichtig, dass jederzeit für einen guten Ablauf überschüssigen Wassers gesorgt wird. Gefäße sollten auf jeden Fall immer Bodenöffnungen haben und eventuell etwas erhöht, auf einer Art Lattenrost oder Steige stehen.


Canna fotografieren


Die besten Lichtverhältnisse für Fotoaufnahmen in der freien Natur herrschen morgens bis etwa 11.00 Uhr. Will man auf seinen Bildern echte Farben dargestellt sehen, sollten die Canna Blüten nicht im Sonnenlicht fotografiert werden. Beispiele:

Wirklichkeitsnahe Farben   Farben im Sonnenschein  
In der oberen Reihen befinden sich differierende Blütenfarben der Sorte Florence Vaughan und die untere beinhaltet abweichende Maserungen der White Flaccida.
Die Farbpigmente der Blüten reflektieren nämlich, je nach den augenblicklichen Lichtverhältnissen, in unterschiedlicher Form die Strahlenelemente der Sonne.
 


Dazu noch ein Vergleich dreier Aufnahmen vom selben Standort aus, jedoch in der Halbtotalen.

Bild (1) teils Sonne, teils Schatten. ->Bild (2) Schatten total. ->Bild (3) Sonne total.  


Farbvarianten durch Saatgut


Sowie Farbunterschiede als auch variierende Blütenformen erscheinen nicht selten bei der Zucht mit Canna Samen. Bezüglich der nachfolgend voneinander abweichenden Fotodokumentation könnte man streng genommen sogar von neu entstandenen Sorten sprechen.

Samen kommt von derselben Mutterpflanze.   Beide sind also unmittelbare Geschwister.  


Kreuzungsresultat (Hybrid)


In diesem Fall wurden von mir mit einem Wattestab die Pollen der Sorte "Wyoming" auf die Sorte "Black Knight" übertragen und der daraus resultierende Samen im Januar 2006 gesät. Das Ergebnis in diesem Sommer war dann eine Pflanze, die in ihrer Rhizomform der Black Knigt entspricht. Die Laubblätter haben die Farbe der Canna Wyoming übernommen. Die Blütenfarbe entwickelte ein etwas blasseres Rot als die der Pflanze Black Knight. Aber bei der Blütenform weiß nur der Teufel, woher sie kommt. Daher auch der Name Fra Diavolo (Teufelsbruder). Nach der mendelschen Vererbungslehre hatte ein Elternteil demnach mindestens ein Mehrfachmerkmal. Dokumentation:

Pollenspender Canna "Wyoming"  Samenträger Canna "Black Knight"  Zuchtresultat Canna "Fra Diavolo" 


Wachstumsstau


In extrem heißen oder sehr kühlen Sommerphasen stagniert das indische Blumenrohr in seiner Wachstumsfreudigkeit. Durch mehrjährige Beobachtungen kam ich zu der Erkenntnis, dass diese Bremswirkung dann eintritt, wenn über längere Zeit Tagestemperaturen ab 28 Grad Celsius aufwärts sowie ab 17 Grad Celsius abwärts vorherrschen. Es liegt dann in der Regel nicht an mangelnder Nahrungsversorgung. Befinden sich die Temperaturen jedoch in einem für Cannas wohltuendem Bereich, ist über Dinge wie Wasser-, Dünger- oder Frischluftmangel nachzudenken. Ebenso kann der Boden zu undurchlässig sein. Bei einer eventuellen Verkrüppelung der Pflanzen liegt häufig eine viel zu hohe Düngedosierung vor.


Blühbeginn


Wie bei fast allen Pflanzenfamilien gibt es frühe oder später blühende Sorten. Es ist also nur selten ein Behandlungsfehler, wenn sich manche Canna Blüte einiges mehr an Zeit lässt, als etliche andere. Ein ausgesprochener Frühblüher ist bei mir stets die "Rosemond Cole".


Die "Rosemond Cole" ist im Frühsommer eine der ersten Canna-Blüten, die sich in das Licht der Sonne drängt. 


Blühverlauf im Zeitraffer


Die Entwicklung sowie Lebensdauer eines Blütengebildes wird stark durch die jeweils akuten Witterungsverhältnisse beeinflusst. Das anschließende Beispiel dokumentierte den täglichen Fortschritt einer Blühfolge für den Zeitraum von exakt einem Monat. Dabei fanden die Aufnahmen während einer Wetterperiode statt, die sich nachts fast nur durch Regengüsse auszeichnete und tagsüber - für Blumenrohr Pflanzen - ungewohnte Kälte darstellte. Bei der abgebildeten Art handelt es sich um die Canna Sorte „Südfunk“.

Um die Abbildungen vergrößert dargestellt zu sehen, klicken Sie einfach auf das jeweils von Ihnen ausgewählte Foto.


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